Claim Token Process
Die Arbeitsweise des FDDI-Ringes setzt zwingend voraus, daß der Umlauf des Tokens sichergestellt wird. Während Token-Ring die Funktion des Active Monitor sowie des Standby Monitor kennt, sind bei FDDI alle Stationen in gleicher Weise daran beteiligt, die Arbeitsweise des Ringes zu überwachen bzw. aufrecht zu erhalten.
Die erste Station, die im Ring eingeschaltet wird, initialisiert den Ring und sendet das (erste) Token.
Stellt eine FDDI-Station im laufenden Betrieb fest, daß das Token nicht mehr (bzw. nicht mehr rechtzeitig) umläuft, löst dies sofort bei der erkennenden Station das Senden eines MAC-Frames mit der Meldung Claim Token aus. (Claim Token: Das Verlangen nach einem Token).
Jeder Claim Token-Frame enthält die Bitte des Absenders, es möge ihr bitte der gültige TTRT-Wert (mit dem die korrekte Umlaufzeit des Tokens beschrieben wird) mitgeteilt werden.
Jede Station, die am Claim Token-Prozess teilnimmt, überprüft in den umlaufenden Claim Token-Frames (a) die darin enthaltene Absender-Adresse sowie (b) den im Daten-Teil übermittelte TTRT-Wert.
Ist der TTRT-Wert einlaufender Claim Token-Frames geringer als der eigene TTRT-Wert, wird auf das weitere Senden eigener Claim Token-Frames verzichtet; statt dessen werden die fremden Claim Token-Frames weiter gegeben. Ist der eigene TTRT-Wert höher, werden die fremden Claim Token-Frames unterdrückt und durch eigene ersetzt. Sind die TTRT-Werte gleich, gilt:
Ist die eigene MAC-Adresse höher als die des Absenders, werden die eigenen Claim Token-Frames gesendet und die fremden unterdrückt (und umgekehrt entsprechend).
Empfängt eine FDDI-Station nur noch ihre eigenen Claim Token-Frames, ist sie die letzte am Claim Token-Prozess beteilgte Station (alle anderen sind ausgeschieden). Sie ist für die nun folgende Ring-Initialisierung zuständig.